der Mensch im Labyrinth / the human in a labyrinth / omul în labirint

research about mythological and biblical topics: image and text; the series under this title combines pictural and digital techniques on canvas and paper, different sizes, 2002 - 2006

works presented in projects and exhibitions e.g.: Symbole zwischen Didaktik und kreativer Aneignung, RWTH Aachen 2005 / Offenbarung, solo exhibition HkD Hannover 2006; in cooperation with Prof. Dr. Ursula Rudnick

Narziss / Narcissus / Narcis, mixed technique on paper, 50 x 80 cm, 2002

READING BETWEEN THE LINES

(...) Câte cuvinte există nescrise în dicţionare şi câte imagini netrăite în memorie? Ele ne apără de tot ceea ce cunoaștem. Şi în acelaşi timp ele ne înspăimântă pentru că nu le cunoaștem. (...)

Iubirea de Creație nu este iubire de sine, ci mai degrabă iubire pentru Celălalt.

E nevoie de curaj ca să treci prin acest labirint.

(...) Wie viele Wörter stehen ungeschrieben in Wörterbüchern, wie viele Bilder unerlebt im Gedächtnis? Diese beschützen uns vor allem, was wir kennen. Und gleichzeitig erschrecken sie uns, weil wir sie nicht kennen. ( ...)

Die Liebe zur Schöpfung ist keine Selbstliebe, es ist eher Liebe für den Anderen.
Es braucht Mut um durch dieses Labyrinth zu gehen.


(...) How many words are unwritten in dictionaries, how many pictures are left unused in memory? Above all, these protect us from what we know. And at the same time, they scare us because we do not know them. (...)

Love of Creation is not self-love, it is rather love for the Other.
It takes courage to pass through this labyrinth.

 

(Offenbarung - excerpts from the artist's speech at the opening of the exhibition, original in German)

Prof. Dr. Ursula Rudnik: Ansprache zur Vernissage im HkD Hannover, 09.02.2006 (Auszüge)

(...) Das Werk von Dana Fabini ist vielfältig und besteht darin, dass sie immer wieder Neues ausprobiert und hierbei auch ganz unterschiedliche Techniken benutzt. Ihre Neugier erstreckt sich nicht allein auf den künstlerischen Ausdruck. Sie ist auch an der intellektuellen Auseinandersetzung mit Kunst und Kunstrezeption interessiert, wie ihre zahlreichen Publikationen zeigen. (...)
Ihre Bilder hier im Haus (haben) etwas mit dem zu tun (...) "was uns unbedingt angeht" - die Umschreibung des Theologen Paul Tillich für Gott. "Was uns unbedingt angeht" - das ist unser Leben, die Fragen: Wer bin ich? Was will ich? Wer will ich sein? Diese existentiellen Fragen sind zugleich grundlegend religiöse und theologische Fragen. (...)

Eine Himmelsleiter - so der Titel einer Arbeit Dana Fabinis - verbindet Erde und Himmel.
In den Vätergeschichten der Bibel sieht Jacob im Traum eine Himmelsleiter: "(...) Und ihm träumte und siehe eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder" (Gen. 28. 10-12). Der Traum enthält eine Offenbarung und eine Verheißung: die Himmelsleiter symbolisiert die Verbindung zwischen Mensch und Gott. Als Jacob unterwegs ist - und von Beer-Schewa im Süden der Negev Wüste bis nach Haran ins Zweistromland - ist es eine sehr lange Reise, da ist er unbehaust, schutzlos und vermutlich auch unsicher, was seine Reise bringen wird. In dieser Situation erfährt er Gottes Gegenwart und seinen Zuspruch: Er verspricht ihm, bei ihm zu sein: "Und siehe ich bin mit dir und ich will dich behüten, wo du hinziehst". Eine Verheißung und ein Segen, die gerade in der Gegenwart von Migration und Globalisierung zu leuchten beginnen. (...)

Die biblischen Zeugnisse sind Dokumente von Verheißungen, die erfüllt wurden und von Verheißungen, die bewahrt wurden - obwohl sie nicht erfüllt wurden. Diese biblischen Zeugnisse, gilt es sich immer wieder neu anzueignen. Mit der Aneignung ist es jedoch nicht so einfach. Manche biblischen Worte sprechen unmittelbar zum Herzen, manche sind spröde und viele der biblischen Bilder und Vorstellungen scheinen abgenutzt oder sind zum Klischee erstarrt.
Die Bilder von Dana Fabini helfen mir, den Dialog zwischen biblischen Texten und der Gegenwart zu führen. (...)